👨🔬 F. Wolff & E. Regnath · 📆 Dec. 2022 · 🧪 Entwurf v1.1
Die Frage “Wer isst das letzte Kuchenstück?” startet oft ein soziales Mind-Game das verbales Fingerspitzengefühl erfordert. Vielleicht hättest Du das Kuchenstück gerne aber Du willst auch nicht unhöflich wirken? Genau dafür bieten Willenspunkte eine neutrale Möglichkeit um Vorlieben und Abneigungen zum Ausdruck zu bringen. Das Willenspunkte-System hilft bei der Entscheidungsfindung innerhalb von Gruppen und ist besonders gut für zwei Arten von Abstimmungen geeignet:
- Angebot für eine Person, z.B. “Wer isst das letzte Kuchenstück?”
- Auswahl für eine Gruppe, z.B. “Was wollen wir spielen? A oder B?”
Punkte | Generelle Bedeutung | Beispiel Kuchen |
---|---|---|
4 | 😍 Yeah! Ich will das unbedingt! Sonst bin ich traurig! | Viel Hunger und Lieblingskuchen! |
3 | 😁 Jaa, ich hab schon ziemlich Bock darauf. | Hunger oder mag diesen Kuchen sehr. |
2 | 😃 Jo, ich hätte Lust aber es ist mir nicht so wichtig. | Generell Appetit auf Kuchen. |
1 | 🙂 Ok. Wäre dabei aber auch Ok wenn nicht. | Wenn ihn sonst keiner will… |
-1 | 😐 Hm. Eher nicht aber wäre auch dabei. | Eigentlich satt aber bevor er weggeworfen wird… |
-2 | 🙁 Ne, bin dagegen aber zur Not lass ich mich überreden. | Bin voll aber Oma ist sonst traurig. |
-3 | ☹ Nein, das muss jetzt echt nicht sein. | Platz gleich. Entweder morgen oder Müll. |
-4 | 😭 Niemals! Das wäre das schlimmste. Ich weigere mich! | Allergisch auf Kuchen! |
Wichtig:
Die Willenspunkte spiegeln keine Entscheidung wider, sondern sind nur ein Ausdruck der persönlichen Einstellung zur Frage!
Auf die Zahl 0 wurde verzichtet, um Enthaltungen zu vermeiden.
Vorteile:
- Durch eine klare Zahlenzuweisung kann besser unterschieden werden.
- Alle wissen, wie sehr eine Person etwas will und so ist es für eine 2 auf Kuchen auch leicht zu akzeptieren, wenn die Person mit 3 Willenspunkten den Kuchen bekommt.
- Zahlen sind neutral und man bevorzugt keine.
Analysierte Varianten
Als Referenz sind hier weitere Varianten aufgelistet, die wieder verworfen wurden.
Option A: 1..4
Das ursprüngliche System: Wer isst das letzte Stück?
- 1: Zur Not, bevor es weggeschmissen wird, esse ich es
- 2: Ich würde es essen, überlasse es aber auch gern anderen
- 3: Ich hab schon ziemlich Bock drauf oder hab Hunger
- 4: Ich will es! Es ist mein Liebling, macht mich sehr glücklich
→ Getestet, funktioniert sehr gut. Aber: nicht geeignet um genauere Abstimmungen vorzunehmen
Option B: -3 .. 3 (ohne 0)
Für z.B. Wollen wir Spiel X spielen?
- -3: Stark dagegen ()
- -2: Dagegen (Will Nicht essen)
- -1: Eher dagegen aber OK (Zur Not essen)
- 1: Eher dafür aber Ok falls nicht (Leichter Appetit)
- 2: Dafür (Will essen)
- 3: Stark dafür ()
Probleme:
- Nur 3 positive Möglichkeiten sind zu wenig (Tendenz zur Mitte)
- -1 schwierig. Wenn es bedeutet (“will nicht”), dann sind -2/-3 fast egal. Wenn -1 als erstes positives gilt (“Zur Not esse ich”) ist der Zahlenwert nicht intuitiv & großer Sprung von 1 zu -1
Option C: -4, -2, 0,1,2,3
Mittelwert ist 0 und -4 in einer Zweierabstimmung ist eine Art “Veto”. 4 “positive” Werte, 0 = bevor es weggeschmissen wird. → Warum nicht -3..3?
- -4: Gar kein Bock (ich bin raus/dumme Idee)
- -2: Dagegen
- 0: Mir egal, bin mit beidem einverstanden
- 1: Eher dafür aber Ok falls nicht
- 2: Dafür
- 3: Stark dafür
→ Vorteil: Liefert leichter ein eindeutiges Ergebnis bei gerader Anzahl an Personen. Respektiert, dass es schlimmer ist, etwas zu machen was man nicht will, als etwas nicht zu machen was man will.
Oder ganz anders?
- -1..2 (-1 Dagegen, 0 Eher nicht aber Ok, 1 Dafür, 2 Stark dafür)
- -4, -2, 0, 1, 2, 3 (avg. 0, 2–1–3)
- -4, -2, -1, 1, 2 4
- -6, -3, -1, 1, 2, 3, 4 (avg 0, 3–4)
- -8 -2 1 2 3 4 (avg 0, 4 positive Optionen, 6 gesamt)
- -5 -1 1 2 3 (avg0, 3 positive)
- -5 -3, -1 1 2 3 (- 0.5!, 3–3)
- -3, -1, 1, 3
- -10, -3, -1, 1, 2, 4, 7 (nonlin)
- -7, -3, -1, 1, 2, 3, 5 (all prime, avg0, 3–4, nonlin)